Kategorie: Clos de la Bonnette

Condrieu / Rhône / Frankreich

ZERTIFIZIERT BIO

Die Appellation «Condrieu» befindet sich ca. 30 Kilometer südlich von Lyon und bildet zusammen mit der Rotwein-Appellation «Côte Rotie» das nördliche Willkommens-Komitee des Anbaugebietes Rhône. Zugelassen ist hier ausschließlich die aromatisch kräftige, oft säurearme und auch alkoholschwere Rebsorte Viognier. Um diese ungewollte Kombination zu verhindern und das wahre Potenzial der Weine herauszuarbeiten, ist das ganze Können der Winzer gefragt. Es beginnt mit der kontinuierlichen Pflege und Restauration der Natur-Steinmauern, die zur Querterrassierung notwendig sind und endet bei penibler Vorlese und dem Ermitteln des richtigen Erntezeitpunkts.

CLOS DE LA BONNETTE / STORY

Die Weinberge von Clos de la Bonnette befinden sich etwas mehr als einen Kilometer Luftlinie entfert vom Ortskern in Condrieu und verfügen über eine perfekte Südwest-Ausrichtung (Côte Bonnette). Dieses Seitental, das über Jahrmillionen vom Zustrom des «Arbuel» geformt wurde, kann zwar auch nur querterrassiert bewirtschaftet werden und bekommt ebenfalls die volle Sonneneinstrahlung ab. Es befindet sich jedoch auf der gegenüberliegenden Seite ein dicht bewachsener Nadelwald. Dies mag - zumindest zum Teil - dazu beitragen, dass es hier im Jahresmittel ein wenig kühler und feuchter scheint, als dies an den freiliegenden Steilhängen etwas weiter östlich der Fall ist. Dieser Umstand ist mit Sicherheit eine der Ursachen für die nicht zu mächtigen und dennoch stoffig voluminösen, Condrieu-typischen Weißweine von Isabelle Guiller und Henry Montabonnet.

Das Weingut thront auf der Spitze des Hügels. Von hier blickt man vor ins Rhônetal und wird stets von den starken Nordwinden begleitet. Da die Weinberge selbst zwischen freistehenden Felsen und über enge Grate angelegt sind, ist eine mechanische Bewirtschaftung mit herkömmlichen Fahrzeugen oder gar Pferden nicht möglich. Henry hat deshalb eine kleine Spezialraupe erworben und angepasst, die beim Restaurieren der Terrassen genauso zum Einsatz kommt, wie beim Abtransport der geernteten Trauben. Dabei achten die beiden sehr genau drauf, den empfindlichen Weinberg so selten wie nur möglich zu befahren. Denn in Folge ihrer stets naturnahen Bewirtschaftung, sind hier neben wildem Fenchel, Fetthenne oder Nesseln auch zahlreiche Insekten, Vögel und Reptilien beheimatet. Erst mit der großen Sommerhitze werden die Weinberge braun, da die Wachstumsphase der Trauben der Begrünung das Wasser entzieht.

Zur bescheidenen Einordnung darf erwähnt werden, dass kein geringerer als Marcel Guigal von der Qualität der produzierten Trauben und dem Potenzial des Weinbergs so dermaßen angetan war, dass er den beiden ein sehr wertiges Angebot für ihre zukünftigen Ernten unterbreitet hat. Dieses lehnten Isabelle und Henry jedoch dankend ab, denn ihre Geschichte ist noch lange nicht zu Ende.