Weltenbummler - Rebsorte Grenache

Grenache, wer kennt sie nicht?

WEINWISSEN FÜR DICH

Oder zumindest schon mal gehört. Die rote Rebsorte Grenache darf weltweit ihr zuhause nennen und liegt flächenmäßig unter den Top 10, mit ca. 150.000 ha Rebfläche. Außerhalb von Europa wird Grenache in Kalifornien, Australien und Südafrika, meist zusammen mit Syrah und Mourvèdre verschnitten (Kurzform GSM). Bedeutung findet sie auch in Frankreich, Italien und Spanien. Beim letztgenannten wird ihr Ursprung vermutet. Die erste urkundliche Erwähnung, geht in das 12. Jahrhundert zurück und zwar in den Norden Spaniens, nach Aragón. Dazu gehören heute die Weingebiete der D.O. Calatayud, Cariñena, sowie die davon nördlich gelegenen Campo de Borja und Somontano, unweit des Ebro-Flusses.

Das Königreich von Aragón regierte bis 1707 und reichte bis in den Süden Frankreichs hinein. Das erklärt den verbreiteten Anbau der Rebsorte, allen voran an der südlichen Rhône und dem Midi. Bekannte Namen wie Châteauneuf-du-Pape, Gigondas und Vacqueyras haben weltweit einen guten Ruf und produzieren extraktreiche Rotweine mit vollen Körper. Aus Tavel stammen die berühmten, kräftigen Roséweine und Rasteau Vin doux naturel dient als süße Variante. Noch weiter südlich im Midi, genauer im Roussilion, wird der süße Likörwein Banyuls hergestellt.

Doch welche klimatischen Voraussetzungen kommen der Rebsorte entgegen? Wenn man die südliche Rhône genauer betrachtet, herrschen dort heiße Temperaturen. Es weht ein ziemlich starker Wind. Die Rebe verfügt über einen starken, aufrechten Wuchs, um dem Wind standhalten zu können. Die Gobelet-Erziehung der Reben ist hier üblich. Das mediterrane Klima begünstigt den frühen Austrieb und die späte Reife. Die Grenache mag es somit warm und ist hitzebeständig.

Verbunden mit den Eigenschaften der Traube, verfügt ein Grenache-Wein über ein ausgeprägtes Primäraroma, eine milde Säure, eine geringe bis mittlere Farbtiefe und seidige Tannine.

Die Fruchtaromen rufen oft Erinnerungen von Pflaumen, Kirschen und Brombeeren hervor. Würzige Komponenten von Leder, Thymian über Pfeffer und Lorbeer, sind keine Seltenheit. Je jünger der Wein, desto erdiger der Eindruck. Mit zunehmender Reife werden aus den frischen Fruchtnoten, leicht gedörrte Anklänge.

Doch warum ist das so? Durch den geringeren Tanningehalt, der milden Säure aber den fruchtbetonten, würzigen Komplex, können durch Vermählung weiterer Rebsorten, weitere, spannende Weine gekeltert werden. Eine Ausnahme bilden Grenache-Weine aus alten Rebstöcken. Die daraus gewonnenen Weine sind farbintensiver und verfügen über reichlich Struktur und Extrakt und dürfen durchaus für sich alleine stehen.

Wer neugierig ist und Grenache in purer Form oder als Cuvée probieren möchte, ist bei uns goldrichtig.

Grenache

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