Kategorie: Morella

Apulien / Italien

EINZIGARTIGE PRIMITIVI

NATURNAH & NACHHALTIG

Primitivo führt bei vielen fortgeschrittenen Weintrinkern zu absolutem Naserümpfen. Zu schwer, zu süß, zu marmeladig. Das sind die Erfahrungswerte, die die meisten mit dem beliebtesten Rotwein der Deutschen gesammelt haben. Doch es geht auch anders. Lisa Gilbee und Gaetano Morella erzeugen in penibler Handarbeit und unter nachhaltiger Erzeugung einzigartigen Primitivo. Kraftvoll und dicht, dabei jedoch weder pappsüß noch indifferenziert.

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MORELLA / STORY

Gaetano Morella und Lisa Gilbee führen das seit 2000 gegründete Weingut in Apulien. Nach ihrem önologischen Studium in Adelaide hatte Lisa große Lust auf ein Work & Travel. Besonders Europa und seine Weinkultur und die Vielfalt der Rebsorten haben ihre Neugierde geweckt. Ungewöhnlich überraschend waren für sie Weine mit einem ausgeprägten Tanningerüst. Bei einem Tasting der Supertoskaner war Sie sich sicher, Italien genauer unter die Lupe zu nehmen. Lisa sammelte bei diversen Praktikas in der Toskana, Venetien, auf den Inseln und schlussendlich Apulien praktische Erfahrungen. In Apulien waren der gelernte Winzer und Lisa gemeinsam für ein Weingut tätig. Hals über Kopf verliebt, entschieden sie sich in Manduria gemeinsame Sache zu machen.

Im Süden liegt die DOC Primitivo di Manduria unweit von Taranto auf der apulischen Halbinsel. Jedoch füllt das Weingut Morella Vini ihre Weine mit der geschützten Herkunftsbezeichnung Salento IGP ab. Die Rebstöcke, welche zwischen 15 und 90 jährig sind, wurzeln auf roter, leuchtender Erde, terra rossa Böden genannt, dessen Eisenablagerungen oxidierten und in Folge sich rot färbten. Diese Kalksteinrotlehm-Böden speichern den geringen, wertvollen Niederschlag, der in der trockenen salentinischen Region rund um die Stadt Manduria fällt. Hier herrscht ein mediterranes Klima. Die Nähe zum Meer, sowie die kühle Meeresbrise (Scirocco und Tramontana), sorgen für eine ausreichende Belüftung der Reben und die Bildung guter Säurewerte in den Beeren.

Die sehr alten Rebstöcke (bushvines) werden ohne Drahtrahmen erzogen. Daneben wachsen die neu gepflanzten Rebstöcke nach der Cordon-Methode heran. Das Weingut Morella arbeitet nach biodynamischen Richtlinien, verzichtet jedoch auf eine Zertifizierung. Durch die Ausbringung des Bodenpräparates Hornmist bei Vollmond, werden die kosmischen Kräfte des Bodens aktiviert. Frischer Kuhmist wird in Hörner gefüllt und im Herbst in der Erde vergraben. Im Frühjahr werden die Hörner wieder ausgegraben und mit Wasser aufgerührt und auf dem Boden verteilt. Neben der gespeicherten kosmischen Energie, enthält der Kuhmist eine große Vielzahl von Mikroorganismen, die für eine gute Durchwurzelung und Humusbildung sorgen. Zusammen bewirtschaften Gaetano und Lisa 20 ha Rebfläche mit den Rebsorten Primitivo, Negroamaro und Malbec.

Die Trauben werden in kleinen Kisten von Hand gelesen. Vor dem Abbeeren werden die Trauben sortiert und in kleine, offene Fässer zum Gären gebracht. Der Maischekuchen, der auf der Oberfläche aufliegt, wird dabei vier mal händisch in den Saft untergetaucht. Das sorgt für eine gute und schonende Ausbeute der Extraktstoffe. Der Saft verbleibt während 10 Tagen mit der Maische in Kontakt, bevor eine sanfte Extraktion durch die Korbpresse erfolgt. Nach dem Pressen wird der Wein in 300 l und 500 l Holzfässer gelegt, damit die malolaktische Gärung herbeigeführt werden kann. Auf eine Filtration wird verzichtet. Dafür machen sie sich die Mühe, den Wein dreimalig von der Hefe abzustechen, um ihn im Anschluss in Flaschen füllen zu können.