Kategorie: Marcoux

Südliche Rhône / Frankreich

Weine die vom Wind erzählen

Domaine de Marcoux steht für biodynamischen Weinbau. Seit 1991 entstehen hier kraftvolle, elegante Rotweine aus Châteauneuf-du-Pape und Côtes du Rhône, die das Terroir der südlichen Rhône authentisch einfangen.

Im Jahr 1995 brachen Sophie und Catherine Armenier mit Konventionen und übernahmen das Familienweingut in einer Zeit, als Frauen in der Weinwelt noch seltener waren. Mit klarem Blick für Qualität, Respekt für die Natur und einem hohen Qualitätsanspruch legten sie den Grundstein für eine neue Ära. Catherine konzentriert sich auf die Arbeit im Weinberg, während Sophie mit sicherem Gespür den Weinen ihre Handschrift verlieh. Heute führt Sophies Sohn Vincent die Geschichte fort – mit frischer Energie, Fachwissen und dem feinen Gespür für das, was bleibt und was sich wandeln darf.

Bereits 1991 wagte die Familie einen mutigen Schritt: die vollständige Umstellung auf biologischen Weinbau – zu einer Zeit, als das noch ein echtes Statement war. Heute arbeitet die Domaine zusätzlich mit biodynamischen Methoden. Kompost-Tees, pflanzliche Präparate, Kiesel und Hornmist sind keine Trends, sondern gelebte Überzeugung bei Marcoux.

Die Weinberge verteilen sich auf berühmte Lagen wie Beaurenard, Charbonnières, Les Gallimardes oder Les Esqueirons – klangvolle Namen in Châteauneuf-du-Pape, die Kenner aufhorchen lassen. Der Rebsortenspiegel umfasst klassische Sorten der südlichen Rhône: Grenache, Syrah, Mourvèdre und Cinsault, aber auch Roussanne, Clairette sind Teil des Terroirs. Domaine Marcoux bewirtschaftet insgesamt ca. 28 ha Rebfläche. Davon liegen 17,5 ha in Châteauneuf-du-Pape, 8 ha in Lirac und 2 ha in Orange.

Geprägt sind die Lagen von alten Schwemmland-Terrassen, den typischen galets roulés (runde Flusskiesel) und sedimentreichen Böden. Die Vielfalt des Untergrunds sorgt für Tiefe, Struktur und Ausdruckskraft in den Weinen. Unterstützt wird das durch das Klima: viel Sonne, wenig Regen – und der berühmt-berüchtigte Mistralwind, der mit bis zu 130 km/h durch die Reben fegt. Für die Rebstöcke bedeutet das Herausforderung und Chance zugleich: natürliche Belüftung, trockene Bedingungen, kaum Pilzdruck – ideal für gesunde, konzentrierte Trauben.

Nach selektiver Handlese gelangen die Trauben schonend in kleinen Kisten zur Domaine. Vincent selbst wacht über den Sortiertisch. Die Gärung erfolgt spontan – ohne Reinzuchthefen – und unter Temperaturkontrolle. Aromatik, Farbe und Struktur werden durch lange Mazeration (bis zu fünf Wochen) herausgearbeitet. Nach der Gärung beginnt die Reifung – meist in Beton, zum Teil in großen Holzfässern – und dauert rund 18 Monate. Das Ergebnis? Rotweine mit Tiefgang, Eleganz und großem Reifepotenzial.